Schüler entwickeln Entwürfe
• Nora Buse (Bremervörder Zeitung)Neugestaltung des Bremervörder Kirchenvorplatzes: Projektergebnisse sollen im Mai präsentiert werden
Das unansehnliche, in die Jahre gekommene Wasserspiel vor der Liboriuskirche in Bremervörde soll verschwinden. Stattdessen soll an der exponierten Stelle ein Mahnmal für den Frieden errichtet werden. Deshalb entwickeln rund 30 Schüler des Beruflichen Gymnasiums Bremervörde im Rahmen des Projektkurses Geschichte im Jahrgang 12 zurzeit Entwürfe für ein Mahnmal. Mit einem Besuch der Liboriuskirche läuteten die Schüler nun die Praxisphase ein.
Seit Beginn des Schuljahres befassen sich rund 30 Schüler unter Anleitung von Daniel Graack im Geschichtsunterricht mit dem Thema “Frieden und Gedenken”. Zunächst erarbeiteten die Schüler die theoretischen Grundlagen. Ende November starteten sie in die Praxisphase und trafen sich zum ersten Mal vor der Kirche, um sich vor Ort mit den städtebaulichen und gestalterischen Gegebenheiten des Kirchenvorplatzes vertraut zu machen. In den nächsten Monaten werden die Schüler auf Basis ihres Wissens verschiedene Entwürfe für ein Friedensmahnmal entwerfen, die voraussichtlich im Mai 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Wenn es nach den Projektbeteiligten geht, soll das Mahnmal schon im Herbst 2018 vor St. Liborius aufgestellt werden.
“Wir haben schon viele Ideen, aber es müssen natürlich auch eine Menge unterschiedlicher Einflussfaktoren beachtet werden”, weiß Fachgymnasiastin Christina Mehrtens (17). Denn neben Bau- und Verkehrsrecht müssen auch denkmalpflegerische Aspekte und weitere Rahmenrichtlinien bei der Entwurfsplanung berücksichtigt werden. Das Wasserspiel steht auf dem Grundstück der Kirchengemeinde, die Stadt Bremervörde hat jedoch ein langjährig vertraglich zugesichertes Nutzungsrecht.
Auf dem Kirchenvorplatz soll ausdrücklich ein Mahnmal und kein Denkmal entstehen. “Wir wollen in die Zukunft blicken und nicht rückwärts gewandt”, erläutert Stadtrats- und Kirchenvorstandsmitglied Dirk Stelling. Er hatte das Projekt angeschoben und Michael Freitag-Parey, der als Friedenspädagoge in der Gedenkstätte Lager Sandbostel tätig ist, sowie Geschichtslehrer Daniel Graack mit ins Boot geholt. Auch Bjela Witassek, Leiterin der Berufsbildenden Schulen Bremervörde, unterstützt das Projekt: “Wer sich einsetzt, setzt sich aus. Wir müssen gemeinsam die Schulter zeigen. Es ist eine schulische Aufgabe, deutlich zu machen, dass Frieden so wichtig und eben nicht überall auf der Welt selbstverständlich ist.”
Freitag-Parey appelliert an die Schüler, die Chance zu ergreifen, sich auszudrücken und das Stadtbild aktiv mitzugestalten: “Machen Sie was draus. Setzen Sie ein Zeichen der Einigkeit, einen Mahnruf für den Frieden.”
Dieser Artikel erschien am 24.11.2017 in der Bremervörder Zeitung. Autor: Nora Buse.