Fußstapfen
2: Ein interaktives Mahnmal für den Frieden, in welchem man in die Fußstapfen anderer tritt…
Nun ist es fast schon ein ganzes Jahr her, dass wir die Gedenkstätte des Kriegsgefangenenlager Sandbostels besucht haben, jedoch erinnern wir uns an den Tag, als wäre es erst gestern gewesen. Diese Erinnerungen an diesen Tag in der Gedenkstätte und an dem Feld, wo im letzten Kriegsmonat 1945 das KZ-Auffanglager eingerichtet worden war, werden vor allem durch Gefühle wie Schmerz, Gewalt, Unmenschlichkeit und purem Leid geprägt. So viel Trauer auf einem Platz, aber doch so unscheinbar. Es gibt viele Gedenkorte in der Stätte, aber am besagten Feld ist kein Denkmal, das an die ca. 8000 Internierten in diesem Teil des Kriegsgefangenenlagers erinnert. Die Gedenkstätte führt zum Abschluss der Führung mit den Schülerinnen und Schüler eine Schulaufgabe durch, für das Feld ein Denkmal zu entwickeln. An diesem Tag sind die Fußstapfen entstanden.
Füße tragen den ganzen Körper. Sie tragen nicht nur unsere körperliche Last, sondern auch unsere ganze Gefühlswelt, jeden Gedanken. Sie stehen für Leid, Schmerz und Traurigkeit, aber auch Glück, Hoffnung und Freude. Wir brauchen Füße zum Laufen, Stehen, Springen, Arbeiten. Wir brauchen sie, um unsere Umgebung wahrzunehmen, ob wir auf Sand, Erde, Asphalt oder nassem Untergrund stehen. Sie geben uns Sicherheit und leiten uns den Weg. Was passiert also, wenn unsere Füße nicht mehr können, kaputt vom vielen Laufen oder durchgefroren von der Kälte sind? Wenn man barfuß ist? Wenn die Füße nicht mehr funktionieren, funktioniert unser Körper auch nicht mehr. Das Leben der Internierten in Sandbostel hing auch von ihren Füßen ab. Und auch heute noch symbolisieren Füße die Grenze zwischen Leben und Tod.
Mit einem Mahnmal in Form von Fußstapfen wollen wir den Menschen die Möglichkeit bieten, ein Gefühl von Empathie walten zu lassen. Sie sollen es als Symbol sehen, in die Fußstapfen derer zu treten, welche schon viel für den Frieden in unserer Welt getan haben oder noch tun. Es ist wichtig, dies als Chance zu sehen, selbst am Frieden mitzuwirken und seine eigenen positiven Fußstapfen zu hinterlassen. Die Menschen sollen sich hinterfragen, was sie für den Frieden bis jetzt getan haben und was sie noch tun können. Unser Mahnmal soll die Wichtigkeit und die Bedeutung jedes einzelnen Menschen in dieser Welt aufzeigen. Es soll jedem ein Gefühl von Verantwortung geben und vor allem verdeutlichen, dass es wichtig ist, Hilfe anzubieten, um Hilfe zu bekommen.
Aber sie sollen genauso in die negativen, ungerechten, schlimmen Dinge dieser Welt tauchen und die Realität vor Augen sehen, auch wenn wir in Deutschland ein gutes Leben führen können. In den Fußstapfen kann auch denen gedacht werden, die Gefühle wie Schmerz, Leid, Tod, Angst, Verlust, Trauer, Einsamkeit, Kälte oder Hoffnung erleiden. Ob Kriegsopfer, zurückgelassene Freunde oder Verwandte, dessen Familienmitglieder aufgrund des Krieges den Tod finden mussten. Man sollte einmal in deren Schuhen stehen.
In Bremervörde können sich die Menschen in Form von den Füßen einmal die Vergangenheit und die Realität vor Augen führen. Dieser Ort ist dazu da, um zu beten, zu gedenken oder stark in die Zukunft zu blicken und seinen eigenen Teil zum Frieden beizutragen. Lassen Sie sich auf die Eindrücke ein und versuchen Sie auch ihre Mitmenschen zu ermutigen, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen. Der Weg beginnt hier!